Geburtsfotografie mal anders:

Wie ich trotz Corona schönste Geburtsbilder von der Geburt meiner Tochter habe

Anmerkung: Ich schreibe in diesem Blogpost ausschließlich von meinen ganz eigenen Erfahrungen mit Geburt. Keine Geburt gleicht einer anderen. Ich habe zwei sehr schöne und selbstbestimmte Geburten erleben dürfen. Aber “schön” und “selbstbestimmt” sind zwei Wörter, die sich unterschiedlich interpretieren lassen. Was für mich schön war, kann für eine andere gebärende Person das Gegenteil bedeuten. Ich wünsche mir, dass wir alle mit sehr viel Respekt und Gutmütigkeit auf die verschiedensten Geburtserfahrungen blicken. Keine Geburtserfahrung bedarf irgendeiner Bewertung außer von der gebärenden Person selbst.

Gebären während der Corona-Pandemie

Ich schaute mit Vorfreude und gleichzeitiger Sorge auf die Geburt

Unser zweites Kind sollte Mitte Februar 2021 auf die Welt kommen. Das war im zweiten Lockdown der Corona Pandemie. Und wenn ich auf die anstehende Geburt schaute, so war da nicht nur Vorfreude, sondern auch Sorge. Mein Mann hat berufsbedingt viele Kontakte zu Menschen. Für uns war es nicht unüblich, dass er die Nachricht erhielt, dass er Kontakt zu Coronainfizierten hatte. Die Wörter „Arbeitsquarantäne“  und „Systemrelevant“ haben sich tief in unser Gedächtnis gebrannt. 

Für uns war es eine traurige Vorstellung, dass mein Mann eventuell nicht bei der Geburt dabei sein würde. Und durchaus auch eine Beängstigende. Ich weiß, dass diese Situation wenige Monate zuvor für viele Paare real war. Und dass sie für viele extrem belastend war. Viele Partner*innen durften erst zum Ende der Geburt dazu kommen, manche gar nicht.

Mein Partner als wichtiger Baustein in meinem Geburtssetting

Bei der Geburt meines ersten Kindes habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meinen Mann für die letzte Phase nicht gebraucht habe. Aber für die unzähligen Stunden davor schon. Und zwar sehr. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: ich hätte es schon sehr traurig gefunden, wenn er bei dem tatsächlichen Moment der Geburt unseres Kindes nicht dabei gewesen wäre. Aber für mich, als gebärende Person, war er zu dem Zeitpunkt als mein Körper komplett offen und bereit war das Baby auf die Welt zu bringen, einfach nicht mehr so wichtig wie davor. Das war nur noch eine Sache zwischen mir, meinem Körper und dem Baby. Und natürlich der wundervollen Hebamme an meiner Seite, die mich behutsam anleitete, als ich mich Zwischendurch mal kurz verloren habe. 

Die Stunden zuvor jedoch war er ein wichtiger Baustein in meinem selbst kreierten Geburtssetting, der mir Sicherheit und Fürsorge gab. Er wusste genau, was ich wollte und was auf keinen Fall. Er kannte meinen “Geburtsplan”, wenn man es denn so nennen möchte, und er war derjenige, der für mich sprechen sollte, falls ich es nicht konnte. Und dieses sichere Gefühl, nicht alleine zu sein, wünschte ich mir auch so sehr für die Geburt unseres zweiten Kindes.

Also schränkten wir unsere Kontakte bis auf Weiteres komplett ein, mein Mann nahm für den Zeitraum rund um die Geburt Urlaub und wir gingen nicht einmal mehr einkaufen. Und diese Vorsicht zahlte sich aus: Beim Beginn der Geburt unseres zweiten Kindes waren wir beide gesund und konnten gemeinsam auch diese Geburtsreise erfahren. Ich war über alle Maße dankbar und erleichtert.

Über die Faszination der Arbeit von Geburtsfotografen

So sehr ich mich also darüber freute, dass mein Mann an meiner Seite sein durfte, ein wenig traurig war ich schon darüber, dass wir auf eine professionelle Geburtsfotografin verzichten mussten. Mich faszinierten echte Geburtsbilder schon eine lange Zeit. Immer wenn ich welche sah, schaute ich mit Ehrfurcht darauf. Ich sehe in solchen Fotografien so häufig die Stärke und Schönheit der gebärenden Person, und die oftmals tiefe Verbundenheit zu dem/der Partner*in.

Für jedes Baby, welches ich beim Anschauen seiner Geburtsbilder entdecke, freue ich mich von Herzen, dass es für immer auch diesen Teil seiner Biographie sehen kann. 

Mein Wunsch nach Bildern von der Geburt meines zweiten Kindes war deshalb so groß. Es war fast wie eine Sehnsucht. Ich wollte solche Bilder von mir. Für mich. Und ich wollte sie für mein Kind.

Unsere Lösung: Selbstporträts während der Geburt

Und ich bekam sie, auf vielleicht etwas unüblichere Weise: In Form von Selbstporträts. Corona made me do it, sage ich gern. Die Bilder sind die Schätze unserer Fotoalben. Sie sind technisch nicht perfekt, aber sie sind echt. Sie sind Gefühl. Und sie erzählen einen großen Teil unserer Geschichte. Von einem der zwei einschneidendsten Ereignissen in unserem Leben: Der Geburt unseres zweiten Kindes. Ich kann mich an den Bildern nicht satt sehen. Und das muss ich zum Glück auch gar nicht.


Du möchtest gerne erfahren, wie genau wir die Selbtporträts gemacht haben? Welche Gedanken wir im Vorfeld hatten und wie wir sie dann umgesetzt haben? Dann lies gerne hier weiter!


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Geburtsfotos im Hebammenkreißsaal Buchholz